Wir sind die Mieter*innen der Häuser, die gerade von dem europaweit agierenden schwedischem Wohnungsunternehmen Heimstaden Bostad AB gekauft werden, in Berlin vertreten durch Skjerven Group.
Die Fünf Häuser, die sich zunächst organisiert haben, liegen in den sozialen Erhaltungsgebieten in Friedrichshain-Kreuzberg. In der Zwischenzeit hat unsere Initiative die Adressen von weiteren betroffenen 16 Häusern ermitteln können. In allen Häusern wurden während der vergangenen Jahre viele Wohnungen in möblierte Apartments umgewandelt. Mieter*innen dieser Apartments erhalten nur befristete Mietverträge und zahlen tw. ein Mehrfaches der hausüblichen Miete. Wir wollen, dass diese Apartments dauerhaft in reguläre Wohnungen rückumgewandelt werden. Wir wollen daher von einem gemeinwohlorientierten Träger und nicht von einem profitorientierten Konzern gekauft werden. Wir fordern die Ausübung des bezirklichen Vorkaufsrechts zu sozialverträglichen Ertragswert!
Inzwischen schlägt eine neue Nachricht wie eine Bombe ein: 130 Berliner Mietshäuser mit 3.902 Wohnungen gehen für 830 Millionen über den Ladentisch!
Während viele von uns in Zeiten der Krise nicht wissen, wie sie sich über Wasser halten sollen, nutzt das schwedische Firmenkonglomerat in der Hand des norwegischen Milliardärs Ivar Tollefsen die Gunst der Stunde für eine Immobilien-Shopping-Tour durch ganz Berlin. Während viele von uns auf staatliche Corona-Hilfen angewiesen sind, spekulieren sie auf krisenbedingt leere Haushaltskassen, um einen Vorkauf durch die Bezirke zu erschweren.
Dabei geht es um tausende Wohnungen, die luxussaniert oder in Eigentumswohnungen umgewandelt werden könnten, und damit dem Erhalt sozialer Wohnkultur für immer verloren gehen. Wir fordern Heimstaden auf, in Form einer Selbstverpflichtung schriftlich zu garantieren, dass das nicht geschehen wird!
Solange uns keine schriftliche Abwendungserklärung und juristisch belastbare Selbstverpflichtung zum sozialverträglichen Handeln vorliegt, wehren wir uns gemeinsam gegen die drohende Verdrängung. Wir vernetzen uns mit Kiezinitiativen zum Protest. Wir kämpfen für unser Recht auf Wohnen und für den Erhalt lebens- und liebenswerter Kiezstrukturen. Wir setzen uns ein für einen voraussetzungslosen Vorkauf durch gemeinwohlorientierte Käufer. Und wir fordern die Politik auf, uns nach Kräften dabei zu unterstützen.
Die Fünf Häuser Initiative hat eine klare Botschaft an die Investoren:

Nein zum Ausverkauf der Kieze!
Nein zum Ausverkauf der Stadt!
Wir sind Berlin – Und wir bleiben alle!
Keiner Braucht Einar – und seine Skjerven Group
Die SkjervenGroup GmbH ist die lokale Partnerin der Heimstaden Bostad AB, einem der größten schwedischen Wohnungsunternehmen. Die schwedische Firma Heimstaden befindet sich hauptsächlich in den Händen der norwegischen Fredensborg AS, welche wiederum dem norwegischen Milliardär Ivar Tollefsen gehört. Tollefsen besitzt 100 000 Wohnungen in Europa. Sein Vermögen wird von Forbes auf 2,9 Milliarden US Dollar geschätzt und er gilt nicht nur in seiner Heimat als skrupellos.
Skjerven hat seit 2006 auf dem deutschen und insbesondere Berliner Immobilienmarkt „Investitionen“ von über 1 Milliarde Euro getätigt. Die Skjerven Group hat sich vor allem auf die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen und die Zerschlagung von Wohnung in Micro-Apartment spezialisiert. Dabei sind ihn fast alle Mittel recht, die Profite in die Höhe zu treiben.
https://www.unverwertbar.org/aktuell/2020/5322/
16 betroffene Häuser
Friedrichshain-Kreuzberg
- Lausitzer Straße 18/ Reichenberger Str. 53
- Bergmannstraße 94/ Solmsstraße 28
- Seumestraße 10
- Boxhagener Str. 29,30/ Gabriel-Max-Str. 10
- Mühsamstr. 36
- Frankfurter Allee 49/ Samariterstr. 40
- Frankfurter Allee 53
- Frankfurter Allee 108
- Niederbarnimstraße 22
Pankow
- Trelleborger Str. 1
- Trelleborger Str. 2
- Kastanienallee 3
- Mayerheimstr. 2
Mitte
- Torstr. 102
- Zionskirchstr. 45
Neukölln
- Friedelstr. 27